PM 07/2024

Aktuelle Situation im Gastgewerbe und der Veranstaltungsbranche

Erfurt, 3. Juni 2024 / Das Gastgewerbe in Deutschland steht weiterhin vor sehr großen Herausforderungen, insbesondere macht die wieder erhöhte Mehrwertsteuer, neben den gestiegenen Kosten und der weiter ausufernden Bürokratie der Branche weiterhin zu schaffen.

Dies ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Branche. Im April wurden die Betriebe im Gastgewerbe in Deutschland, so auch in Thüringen, nach der aktuellen Situation befragt. 

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland haben weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen. Die Betriebe beklagen Umsatzverluste, Kostensteigerungen sowie die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) zur wirtschaftlichen Lage der Branche hervor, an der sich 3.175 gastgewerbliche Unternehmer beteiligten.

Laut der Verbandsumfrage setzten die Thüringer Gastronomen und Hoteliers im März durchschnittlich 6,8 Prozent weniger um als im Vorjahr. Auch das so wichtige Ostergeschäft lief nur verhalten. 39,7 Prozent Betriebe berichten von einem „guten bis sehr guten Verlauf“. 42,2 Prozent bezeichnen den Verlauf ihres Ostergeschäfts als „befriedigend“. Diesen mehr als 80 Prozent stehen 18,1 Prozent gegenüber, die ihre Geschäfte mit „schlecht bis sehr schlecht“ bewerten. Denn für die meisten Betriebe lief das Ostergeschäft (58,3 Prozent) schlechter als im Vorjahr. 30,4 Prozent melden gleichbleibende Geschäfte, nur 11,3 Prozent konnten bessere Geschäfte verbuchen.

Die Betriebe müssen nicht nur fehlende Umsätze, sondern zugleich steigende Kosten verkraften. Dabei sind in erster Linie die weiterhin hohen Energiekosten (+18,2 Prozent) die aktuell am höchsten bezeichnete Belastung. Die Kosten für Lebensmittel lagen durchschnittlich um 15,7 Prozent höher als im Vorjahr, die von Getränken um 13,3 Prozent. Die Personalkosten stiegen um durchschnittlich 12,9 Prozent. Erschwerend für Pachtbetriebe hinzukommen Pachterhöhungen von durchschnittlich 4,5 Prozent.

Die steigenden Personalkosten (72,5 Prozent) werden von den Betrieben als die derzeit größte Herausforderung angesehen, gefolgt von den höheren Kosten bei Lebensmitteln und Getränken (70,6 Prozent) sowie den steigenden Energiekosten (66,1 Prozent). Darüber hinaus leiden die Hoteliers und Gastronomen unter der Anhebung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie zu Jahresbeginn (65,1 Prozent) und an der zunehmenden Bürokratie (62,4 Prozent).

Umsatzrückgänge bei gleichzeitig steigenden Kosten lassen die Gewinne schrumpfen. Die Unternehmer beziffern den Rückgang im März auf durchschnittlich 17,3 Prozent.

Entwicklung Gastgewerbe in Thüringen in der Corona Pandemie

Augenscheinlich ist bei der Situation im Gastgewerbe des Freistaates, dass während der Corona-Pandemie im Freistaat Thüringen insgesamt 720 gastgewerbliche Unternehmen, aus welchen Gründen auch immer, geschlossen worden sind. Dies bedeutet einen Rückgang von 14,79 Prozent. Aktuell beträgt demnach (zum 31.12.2022) die Anzahl der gastgewerblichen Unternehmen im Freistaat Thüringen 4.149. Im Jahr 2019 waren dies noch 4.869 gastgewerbliche Unternehmen. Der Umsatz pro Unternehmen konnte im Durchschnitt um 74 T€, von 256 T€ auf 319 T€ gesteigert werden, gleichwohl dieser im Durchschnitt zu gering ist.

Entwicklung Gastronomie in Thüringen in der Corona Pandemie 2019 zu 2022

In der Gastronomie im Freistaat Thüringen sind während der Corona-Pandemie insgesamt 609 Gastronomieunternehmen aus den unterschiedlichen Gründen geschlossen worden. Dies bedeutet einen Rückgang von 16,15 Prozent. Aktuell beträgt demnach (zum 31.12.2022) die Anzahl der Gastronomieunternehmen im Freistaat Thüringen 3.161. Im Jahr 2019 waren dies noch 3.770 Gastronomieunternehmen.

Der Umsatz pro Unternehmen konnte im Durchschnitt um 66 T€, von 231 T€ auf 296 T€ gesteigert werden, gleichwohl dieser im Durchschnitt ebenso zu gering ist.

Die Entwicklung des Gastgewerbes im Freistaat Thüringen von 2009 zu 2022

Im Zeitraum von 2009 zu 2022 ist die Anzahl der gastgewerblichen Unternehmen im Freistaat Thüringen von 5.726 auf 4.149, also um 1.577 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 27,54 Prozent.

Im Zeitraum von 2009 zu 2022 ist die Anzahl der Gastronomieunternehmen im Freistaat Thüringen von 4.489 auf 3.161, also um 1.328 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 29,58 Prozent.

Das Gastgewerbe im Jahr 2023

Das Gastgewerbe in Deutschland, so auch im Freistaat Thüringen erholt sich weiterhin langsam von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Gleichwohl darf dabei nicht verkannt werden, dass der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen, die Energiepreise, die starke Preissteigerung für Lebensmittel sowie der Fachkräftemangel dem Gastgewerbe insgesamt zu schaffen macht. Hier gilt es aktuell für jeden Unternehmer den sich stellenden Herausforderungen gerecht zu werden.

Die Zahl der gastgewerblichen Unternehmen in Deutschland hat im Jahresvergleich 2022 und 2023 wieder Zuwachs erfahren, gleichwohl im Vergleich zu 2019 insgesamt 4,14 Prozent der Unternehmen weniger am Markt sind. Bei den Betriebsstätten ist die Zahl im Jahr 2022 nahezu auf dem Niveau von 2019.

Bei den Vollarbeitern hat im Vergleich 2023 zu 2019 ein Zuwachs von 2,44 Prozent stattgefunden.

Die gastgewerblichen Unternehmen im Freistaat Thüringen sind im Jahr 2023 zu dem im Jahr 2022 leicht gesunken. Im Vergleich zwischen dem Jahr 2023 und dem Jahr 2019 haben diese sich um 4,94 Prozent verringert.

Die Zahl der Betriebsstätten liegt im Vergleich zwischen den Jahren 2023 zu 2019 um 3,75 Prozent niedriger. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Vollarbeiter im gleichen Zeitraum um 4 Prozent gestiegen.

 

PM als pdf

Präsentation als pdf